Es gibt nicht viel Neues von uns zu erzählen; wir sind mal mehr mal weniger im Stress, aber wir sind trotzdem rundum zufrieden. Letztes Wochenende haben wir einen kleinen Spaziergang zum Fort Point gemacht, einem Gebäude direkt am Fusse der Golden Gate Bridge. Und zu unserer Überraschung war dort im Wasser einiges los..
]]>Mitte August haben wir unsere Westküsten-Tour in Las Vegas gestartet und waren unter anderem am Grand Canyon, im Joshua Tree National Park, in San Diego, Los Angeles, Santa Barbara, San Simeon, Monterey und Carmel. Einige Tankfüllungen später waren wir dann schon in San Francisco. Wir haben nicht erwartet, dass es wirklich so viel kälter wird, wenn wir die Küste hoch fahren, obwohl Kathrin uns schon vorgewarnt hatte
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Als wir am Donnerstag Nachmittag unser Auto vor der Page Street 1315 parkten kam Kathrin gerade nach Hause – was für ein Zufall. Irgendwie war es ein komisches Gefühl, sie am anderen Ende der Welt einfach so auf der Straße wieder zu treffen. Nachdem wir unser Zeug in die Wohnung gebracht hatten, sind wir erst einmal zu dritt ein Stückchen durch’s Haight-Ashbury gelaufen. Später wurde beim „Stamm-Thailänder” etwas zu essen bestellt (getreu dem Motto: „Keine Experimente beim Essen“). Hier stieß dann auch Thomas zu uns; 10 Monate nicht gesehen und trotzdem wiedererkannt!
Anstatt in der doch ordentlich nach Fett stinkenden Thailänder-Schmiede zu bleiben haben wir das Essen dann in der Jansen’schen Behausung eingenommen; das sind wirklich mal sehr schöne vier Wände! Bei Essen und Wein wurden dann erst mal die vergangenen 10 Monate aufgearbeitet.
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Am nächsten Morgen standen dann die obligatorischen SF-Sightseeing-Punkte auf dem Programm. Twin-Peaks bietet einen wirklich tollen Blick auf die Stadt, die von dort oben dann doch überraschend überschaubar wirkt. Das Wetter war definitiv auf unserer Seite – Sonnenschein bis zum Horizont und eine entsprechend gute Sicht. Über die Lombard-Street (steilste Straße der Stadt) führte unser Weg weiter zu den Crissy Fields am Fuße der Golden Gate Bridge. Dass wir die rote Brücke unzureichend fotografiert haben, kann uns eigentlich keiner mehr vorwerfen. Wirklich ein beeindruckendes Teil, auch wenn es merklich schwankt. Den Abend verbrachten wir mit leckeren Spaghetti, vom Hausherren höchst persönlich zubereitet.
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An Tag 3 haben wir zunächst zu zweit die Innenstadt erkundet. Transportmittel war diesmal der Bus. Wann man jetzt genau bezahlen muss, wissen wir immer noch nicht. Einmal wurden wir vom Fahrer direkt durchgewunken, ein anderes Mal musste nur die Hälfte bezahlt werden, weil der Automat die Scheinchen nicht richtig eingezogen hat. Das mitgehörte Gespräch zwischen zwei (sich offenbar fremden Menschen) über ihren nächtlichen Drogenkonsum war auch ganz lustig. Solche kulturellen Feinheiten muss man sich als Tourist im Ausland ja immer erst mühsam aneignen.
Der Union-Square und die umliegenden Straßen bieten nette Einkaufsmöglichkeiten. Hoch über den Dächern des Union-Square gibt’s eine Cheesecake-Factory. Hier gibt es aber nicht nur Käsekuchen in ‘zig Variationen, sondern auch eine sehr einladende herzhafte Karte. Auf der Terrasse hatten wir schöne Eindrücke aus der Vogelperspektive sowie Sonneneinstrahlung auf Wüstenniveau. Der Verdauungsspaziergang – natürlich mit Blick auf die Golden Gate – führte uns an steile Felsklippen mit tollen Eindrücken der gesamten Bay. Vor dem Tode warnende Hinweisschilder wurden dabei mal schön ignoriert.
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An Tag 4 haben unsere Fremdenführer einen Trip ins Sonoma Valley vorbereitet. Nach kleiner Rotweinprobe im „Gun Lock Bun Shoe“ (das ist die amerikanische Lautschriftvariante, eigentlich heißt der Laden „Gundlach Bundschu“ und hat deutsche Wurzeln) haben wir unter Olivenbäumen mit Käse und Brot überprüft, ob auch der Weißwein genießbar ist. Glücklicherweise hatte Thomas sich schon vorher als Fahrer angeboten und die sichere Überfahrt zum Stinson Beach verantwortet.
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Den halben Tag 5 haben wir dann im Knast verbracht. Alcatraz ist wirklich sehr beeindruckend. Besonders die Audio-Tour vermittelt eindrucksvoll, wie der Alltag in einem der sichersten Gefängnisse der Welt wohl ausgesehen hat. Nachdem wir wieder frei waren, haben Kathrin und Thomas uns am Pier abgeholt und uns in die Chestnut Street geführt. Wieder mal eine besonders schöne Ecke von San Francisco! Unseren letzten gemeinsamen Abend haben wir dann noch gemütlich in der Casa Jansen verbracht. Wir mussten ja schließlich am Dienstag Morgen früh in Richtung Las Vegas aufbrechen und die bis dato verprassten Moneten wieder reinholen.
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Liebe Kathrin, lieber Thomas, wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei Euch für die schöne Zeit bedanken! Wir haben uns bei Euch einfach wohl gefühlt. Besonders schön, dass wir fast die ganze Zeit zu viert verbringen konnten. Ihr seid es also selber Schuld, dass wir Euch nochmal besuchen werden.
]]>Deshalb sind wir also am letzten Sonntag Richtung Norden gefahren und haben uns diesmal das Gebiet nordwestlich der Golden Gate Bridge (Marin Headlands) ausgesucht! Bei traumhaftem Wetter sind wir bis zum Point Bonita Lighthouse (ein alter Leuchtturm) gewandert. Dabei hatten wir die Golden Gate Bridge ständig im Blick und unterhalb der Klippen konnten wir den Seelöwen beim Sonnenbaden zu sehen.
Also wenn gestern die große Hollywood-Tour war, dann würde ich das heute eher als B-Movie-Walk bezeichnen.
Ums kurz zu machen: Einmal zum Alamo-Square um mir die so genannten “Painted Ladies“, eine besonders bunte Reihe von Lebkuchen-knusperhäuschen, anzuschauen.
Dann mit dem Bus zur Misson Dolores, wohl das älteste und erste Gebäude auf das sich San Francisco begründet. So rührt der Name der Stadt vom Schutzpatron dem heiligen Franz von Assisi (Saint Francis). Ich sag mal so: Wem’s gefällt sich sakral-historische Gebäude anzuschauen und etwas zu Geschichte der Stadt zu erfahren, dem sei dies wärmstens empfohlen.
Nun wird das Wetter wieder extrem museumsträchtig und so verabreden sich Kathrin und ich um das De Young Museum of Contemporary Art zu besuchen. Hier gibt es gerade Sonderausstellungen zu Andy Warhol und Yves Saint Laurant.
Das nächste Wetterfenster zeigt sich jedoch bald und so beschließe ich noch die westliche Pazifikküste zu besuchen. Hier lockt mich vor allem der Blick auf das offene Meer, ein Besuch im Cliff House und vielleicht ein netter Spaziergang zur Golden Gate Bridge von der westlichen Seite zur Brücke.
Kurz nachdem ich im Bus sitze zieht es sich schon wieder zu und der Himmel öffnet seine Pforte.
Irgendwie verpeile ich den Buslinienwechsel, bzw. finde die Anschlussbushaltestelle nicht und gehe daher die letzten zwei Kilometer zum Cliff House unter extremem Wetterbedingungen direkt an der Küste entlang. Hier kommt der Regen nicht nur von oben, sondern auch von der Seite und ich glaube auch manchmal von unten. Meinen Schirm klappt es einige Male komplett auch links und der erste Speichenbruch lässt nicht lange auf sich warten. Der neue 5 Dollar-Schirm ist direkt schon wieder Schrott. Aus Einzelhändlersicht sicherlich ein optimal kurzer Gebrauchszyklus.
Im Cliff House trinke ich mir das Wetter mit einem Glas Merlot schön und nach kurzer Zeit schaut wieder die Sonne raus. Krass wie schnell das geht.
Also wieder los, weiter an der Küste entlang Richtung Golden Gate Bridge. Aber genau so schnell wie das gute Wetter gekommen ist, ist es auch schon wieder weg. Und so stiefel ich etwas frustriert zur nächsten Bushaltestelle am Cliff House zurück und verwerfe meine restlichen Westküstenwandervorhaben kurzerhand, weil ich mich einfach nur nach einem warmen Platz zum abhängen sehne.
So fahre ich kurzerhand wieder in die Page Street, wärme mich bei einer liebevoll von Kathrin zubereiteten Tasse Tee.
Der Rest des Abends ist mit Essengehen in der Haight-Street und Filmchengucken auf dem Sofa auch eher beschaulich gemütlich und ich freue mich aufs weiche und warme Gästebett.
Heute nun die letzten Stunden in der Stadt. Thomas muss ich schon am Morgen vor seiner Arbeit Lebewohl sagen. Dann ohne großen Plan direkt mit dem Bus nach Downtown, einfach ein bisschen shoppen.
Zum Wetter heute nur so viel: Nach kurzen Schauern am Morgen konnte ich meinen lädierten Regenschirm dem Mülleimer übergeben.
Muss mich bei Macy’s entschuldigen: Die haben einen Extra Macy’s Men Store. Trotzdem nichts gefunden oder einfach keine rechte Lust zum Einkaufen.
Bei dem schönen Wetter gehe ich noch einmal ein paar Straßen vom Union Square zum Coit Tower Richtung Lombart Street und entschließe mich dazu noch einmal einen Versuch des Verstoßes Richtung Westküste zu wagen. Diesmal aber mit dem Bus. Der Weg bis zum Presidio Park ist schnell erledigt, nun hapert es allerdings daran eine Haltestelle für die Buslinie 29 zu finden, was viel Lauferei bedeutet. Ca. 30 Meter vor einer Haltestelle bemerke ich den entsprechenden Bus hinter mir, welcher trotz meines einsetzenden Sprints mit winkendem Fahrplan einfach an der Haltestelle vorbeirauscht. Die gedanklichen Flüche, welche ich der dicken Busfahrerin hinterhergeschickt habe kann und möchte ich hier nicht wiedergeben.
Da die Busse dieser Linie wohl auch nur jede halbe Stunde vorbeikommen, entschließe ich mich eine weitere Haltestelle per pedes zu erreichen. Hier lädt sogar mal eine nette Parkbank zum verharren ein. Allerdings tut sich eine gute dreiviertel Stunde gar nichts und in mir schäumt die Wut über die dicke Busfahrerin immer weiter hoch. Also weiter zu Fuß…. Gerade 30 Meter von der Haltestelle weg bemerke ich in letzter Sekunde noch den Folgebus der Linie 29 und ich gebe dem Fahrer unmissverständlich zu verstehen, dass ich es mit dem Mitnehmen durchaus ernst meine. Einfach so Weiterfahren nur unter der Prämisse mich anschließend vom Kühlergrill zu kratzen…
So erreiche ich endlich mein eigentliches Ziel, den Baker Beach. Den anschließenden Strandspaziergang bei peitschender Gischt mit wunderschönen Blick von der Westseite auf die Golden Gate Bridge habe ich mir redlich verdient.
Diese letzten Impressionen nehme ich als besonderes Schmankerl mit und mache mich auf den Heimweg in die Bakerstreet und schaffe es sogar noch mit Kathrin einen Happen auf der Haight Street zu verzehren. Dann muss ich mich auch schon von Kathrin verabschieden, welche noch einen Termin hat.
Noch schnell die letzten Dinge eingepackt und ab mit dem Taxi zum Flughafen…
Vielen Dank Euch beiden.
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